Das war´s: das 19. Festival Romerías de Mayo

vom 2. bis 8. Mai 2012-07-17 Holgúin, Kuba.
Das jährlich stattfindende Festival „Romerías de Mayo“ ist eines der größten Festivals für junge lateinamerikanische Kunst in Kuba. Über die „Pilger des Mai“ sollen KünstlerInnen aus dem gesamten lateinamerikanischen Raum ihre Verbundenheit untereinander und mit der ganzen Welt zum Ausdruck bringen. So waren denn auch die meisten KünstlerInnen aus Lateinamerika: Kuba, Venezuela, Mexiko, Bolivien, …
Aber auch aus Kanada, Australien und anderen nicht lateinamerikanischen Ländern kamen einzelne Beiträge, so auch aus Österreich: mit einem Programm über die Geschichte der internationalen ArbeiterInnenbewegung in ihren Liedern, mit ArbeiterInnenliedern aus Österreich, Deutschland, Italien, Spanien, den USA, Chile und Kuba mit Dieter Salzner, der die technischen und organisatorischen Rahmen managte, und Gigs Buchinger, hinter Gitarre und Mikrophon, unterstützt durch die Übersetzung unseres Freundes, Fermin Garboza Céspedes aus Holgúin.
Das Programm am Festival  war so dicht und vielfältig, dass mensch nur die Chance hatte, einen Bruchteil der Veranstaltungen zu besuchen: von früh bis spät gab es dutzende Parallelveranstaltungen,  sogar während den zentralen Aktivitäten: Musik, Literatur, Tanz, Ausstellungen, Manifestationen, Umzüge, ….
Bei zwei großen Umzügen konnten wir dabei sein: jeweils vom Stadtrand ins Zentrum, ca. 6 km. Zu Fuß, mit Bus, mit Pferdekutsche, und überall entlang der gesamten Wegstrecke säumten die HolgúinerInnen – jung und alt – die Paraden.
Eine der Manifestationen drehte sich um die Cuban Five, insgesamt handelt es sich beim Festival jedoch um eine eher unpolitische Veranstaltung, jedenfalls soweit wir  die Musikveranstaltungen besuchen konnten. Bei der Literatur sah es schon etwas anders aus, da drehten sich vor allem die Texte der jungen AutorInnen durchaus auch um politische Themen. Für die Bevölkerung stand  jedoch der Spassfaktor im Vordergrund und der wurde auch so richtig ausgelebt.
Das Festival konzentriert sich zwar auf die ganze Stadt Holgúin, einige Veranstaltungen dehnten sich aber auch auf das weite Umland aus – bis an die Nordküste nach Guardalavaca, Gibara, Majari und andere Veranstaltungsorte  in der Provinz.
Die  Art der Organisation war  sehr gewöhnungsbedürftig: langfristig planbare Programmpunkte gab es mangels eines  Gesamtprogramm nicht.  Jeden Morgen wurde im Leitungskomitee das Programm des aktuellen Tages festgelegt und Mittags erschien  dann die Programmzeitung, obwohl die Programmpunkte schon ab 09:00 Uhr starteten. Daher war es auch nicht möglich, einen persönlichen Programmführer für das gesamte Festival zu entwickeln weil die folgenden Tage noch nicht festgestanden sind.  Das erst mal durchschaut und akzeptiert zu haben ist Voraussetzung, sich dann bedingt durch das Festival treiben zu lassen.
Die Abschlussveranstaltung im Stadion war auch perfekt durchgestylt, aber auch hier gab es zahlreiche Parallelprogramme in der Stadt und in der Provinz. Krönender Höhepunkt für die AkteurInnen war aber wohl die Abschlussparty am Strand von Guardalavaca: Für alle KünstlerInnen und MitarbeiterInnen – eine tolle Abschluss – Strandparty.
Fazit: Der Aufwand ist für die VeranstalterInnen immer enorm, der Erfolg kann sich aber sehen lassen: ein großes internationales Kulturfestival, weil über den lateinamerikanischen Rahmen hinaus.
Auszüge aus dem Programm „mi camino de Cuba“: El Condor Pasa, Die schlesischen Weber, Jalava, Bella Ciao, Mauthausen Kantate, a Cuba, Chan Chan, liberar  los Cinquos, a desalambar, hasta siempre comandante, …
Gigs Buchinger und Didi Salzner

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